Beitrag: "Klimaschutz und Mobilität"

Der Satz „Alles hängt mit allem zusammen“ gilt hundertprozentig für das Klima. Weil das natürlich auch für den Vordertaunus stimmt, plakatieren wir „Klimaschutz beginnt hier!“

Wir brauchen so schnell wie möglich ein Klimakonzept für Kronberg – insofern ist es erfreulich, dass endlich dank der Grünen-Initiative der Klimaschutz-Manager seine Arbeit im Rathaus aufgenommen hat. Jetzt muss erst recht jede kommunal-politische Entscheidung hinterfragt werden: welche Auswirkungen auf das Klima sind zu erwarten? Unser Ziel ist es jedenfalls, Kronberg bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu gestalten. Die Einzelheiten dazu gibt es ausführlich im Grünen-Wahlprogramm.

Vor allem fordern wir Grüne:Kronberger Wald in Kronberger Hand: Naturwald und ökologische Bewirtschaftung.

Bauen, Energie- und Wassermanagement gehören zusammen. Stichworte: energetische Sanierung öffentlicher Gebäude, mehr Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, Zisternen-Nutzung in den Gärten, Blockheizkraftwerk im Neubaugebiet „Altkönigblick“Schonung und Erhalt unserer grünen Umgebung.

Stadtbus und AST

Die freie Wahl des Verkehrsmittels sollte eine Selbstverständlichkeit sein – allerdings: es muss Wahlmöglichkeiten geben. Nehmen wir als Beispiel den Stadtbus: der fährt noch längst nicht überall dorthin, wo es notwendig wäre. Und er fährt sonntags überhaupt nicht.„Bus statt Auto“ klappt am besten, wenn der Bus an allen sieben Tagen der Woche fährt (der Bus von Bad Homburg nach Königstein macht ja auch keine Wochenend-Pause). Und wir brauchen Midi-Busse mit bequemem Einstieg, Platz für Kinderwagen, Rollstuhl und idealerweise auch für das Fahrrad.

Die Busfahrt soll für Kinder unter 14 kostenlos sein, denn das Mobilitätsverhalten der Kinder von heute bestimmt das Verhalten der Gesellschaft von morgen! Auch für Erwachsene soll die Fahrt preiswert sein: 1 Euro stellen wir uns vor (das fordert übrigens auch die CDU – aber nicht bei uns in Kronberg, sondern in Kelkheim hängt das CDU-Plakat „Mit uns kommt der 1-€-Stadtbus“. Ergänzt werden sollte dieses Angebot durch einen AST-Verkehr. AST steht für „Anruf-Sammel-Taxi“. Das gab es früher in Kronberg, es sollte nun in zeitgemäßer Form wieder aufgenommen werden.

Von entscheidender Bedeutung für die Verkehrsentwicklung ist die Planung rund um den Bahnhof. Hier muss eine echte Mobilitätszentrale entstehen, der es gelingt, die unterschiedlichen Verkehrsträger miteinander zu verbinden und so die Nutzung von Bus und Bahn für Pendler attraktiv zu machen. Dazu gehört übrigens auch eine Toilette, für die man nicht erst einen Schlüssel abholen muss!

Altstadt, Berliner Platz, Frankfurter Straße, der Ortskern von Schönberg, der Dalles: das sind die Stellen in Kronberg, an denen sich Menschen begegnen. Wir Grüne wollen dort die Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität stärken. Deshalb schlagen wir für diese Gebiete vor, die Bürger*innen in die Ideenfindung einzubinden und eine offene Diskussion über die Idee gemeinsam genutzter Verkehrsräume zu führen.

Platz für die Räder

Auch Fahrräder gehören selbstverständlich zu einem solchen Konzept. Am Bahnhof, am Haltepunkt Süd und an weiteren wichtigen städtischen Orten müssen geeignete und bequeme Abstellmöglichkeiten für Räder zur Selbstverständlichkeit werden.

So beispielsweise auch am Berliner Platz, für Marktbesucher und für Ausflüge in die Altstadt. Komfortable, sichere und gut nutzbare Radwege, innerhalb Kronbergs und als Verbindung in die Nachbarkommunen, sind für uns Grüne ein Dauerthema. Sie müssen so angelegt sein, dass sie dem Trend zur E-Bike-Nutzung gerecht werden.

Car-Sharing ist ein weiterer Baustein, um Mobilität ohne eigenes Auto zu ermöglichen. Dazu sind gut erreichbare ausgeschilderte Parkplätze erforderlich: am Bahnhof, in der Stadtmitte und in Oberhöchstadt und Schönberg. An solchen zentralen Orten sollen – als Beitrag zur Verkehrswende – alsbald auch Ladesäulen für Elektroautos angeboten werden.

(Kronberger Bote, 25.02.2021)

 



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