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Kronbergs Grüne zeigen sich erfreut darüber, dass seit Anfang Mai auf der L 3015 in Oberhöchstadt zwischen der Einmündung „Schöne Aussicht“ und der abknickenden „Oberurseler Straße“ nur noch Tempo 30 erlaubt ist. Auf den neuen Schildern wird als Grund „Lärmschutz“ genannt. Die Änderung bedurfte der Genehmigung durch das Regierungspräsidium Darmstadt.
Dazu sagt Grünen-Stadtverordnete Anja Weinhold: „Uns ist jeder Grund recht, die schnelle Autofahrt durch eine Stadt oder einen Stadtteil infrage zu stellen. Noch verlangen die Bestimmungen, dass die antragstellende Kommune Lärmbelästigung oder aber Sicherheitsprobleme nachweist. Dieses „entweder-oder“ lässt sich rational nicht nachvollziehen: jedes Auto, das langsamer durch die Stadt fährt, macht weniger Lärm und gefährdet weniger die anderen Verkehrsteilnehmer, seien es Radfahrende oder Fußgänger oder Schulkinder.“
Im übrigen zeige die Nachbarstadt Oberursel, wie problemlos der Autoverkehr durch die Stadt rollt, seit für mehrere Kilometer Fahrt durch die Stadt das Tempo auf 30 km/h reduziert wurde.
Anja Weinhold kündigte für die Grünen an: „Wir unterstützen die Stadt Kronberg in ihrem Bemühen, auf den stark belasteten Durchgangsstraßen weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen anzuordnen. Und wir arbeiten als Partei daran, dass es in Deutschland künftig „Tempo-30-Städte“ geben darf: das sollen Kommunen sein, in denen nach einem entsprechende Votum der Bürger*innen viel weniger Schilder erforderlich sind, weil nicht mehr überall „Tempo 30“ als Ausnahme angezeigt werden muss. Beschildert werden müssten nur noch jene Straßen, in denen aus nachvollziehbaren Gründen Tempo 50 erlaubt ist!“
Das wäre – so argumentieren die Grünen - dann auch eine Alternative zum jetzigen bürokratischen Aufwand: denn um überhaupt die rechtlichen Voraussetzungen für ein Tempolimit zu erfüllen, müssen jeweils umfangreiche Berechnungen durchgeführt werden: über die Belastung der Anlieger und über die zu erzielende Lärm-Minderung bei Einführung von Tempo 30.
(Kronberger Bote, 06.05.2021)