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Sehr geehrter Herr StvVorsteher Knoche, sehr geehrte Stadtverordnete, liebe Mitbürger,
die Grundidee des Antrages ist klar: wir wollen eine verbesserte Anbindung und damit Teilhabe für Senioren, auf welchem Weg auch immer. Ich finde, wir hier im Stadtparlament sollten uns auf „Ob wir das wollen“ konzentrieren, das „Wie wir das im Detail machen“ ist Sache der Stadtwerke und führt hier gerade zu Detaildiskussionen, die mich schon abgehängt haben.
Weil uns allen das Thema so wichtig ist, haben wir dazu auch gleich 2 Anträge nebst 2 Änderungsanträgen auf der heutigen Tagesordnung. Hoffentlich macht das nicht Schule, sonst beantragt die Verwaltung in der nächsten Runde noch eine Untersuchung zur Steigerung der Effizienz der Stadtverordnetenversammlung.
Es ist sicher wenig überraschend, dass wir Grünen beim Thema Ausweitung des Busangebotes grundsätzlich positiv eingestellt sind. Man darf aber an dieser Stelle nicht ignorieren, dass in der Vergangenheit die Ausweitung des Angebotes bzw. Ideen, die es zu tun stets aus Kostengründen verworfen worden sind. Aus dem ASU habe ich mitgenommen, dass die Fahrgastzahlen am Wochenende eine solche Ausweitung schlicht nicht hergeben. Aber es macht natürlich absolut Sinn, diese Einschätzung in regelmäßigen Abständen – die Neuausschreibung 2025 bietet sich hier an - kritisch zu überprüfen und zu hinterfragen, ob sich an dieser Situation zwischenzeitlich etwas geändert hat. Deswegen begrüßen wir den ÄA der KfB, der den Ansatz des Seniorenbeirats aufnimmt, eine Ausweitung des Angebots erstmal zu prüfen.
Fakt ist aus unserer Sicht aber auch, dass jede Fahrt, die weniger gefahren wird, das Gesamtsystem unattraktiver macht. Deswegen sind wir vom Vorschlag der „Gegenfinanzierung“ durch Kürzung bzw. Streichung von Linien nicht überzeugt und können dem auch nicht zustimmen. Zumal die Streichung einer der bestehenden Linien zur Folge hätte, dass (je nach Linie) Rosenhof oder Altkönigstift nur noch stündlich statt halbstündlich bedient würden. Das wäre eine deutliche Verschlechterung für die Senioren und andere Nutzer aus Schönberg oder Oberhöchstadt.
Ich beantrage deswegen, die beiden Punkte im FDP-Antrag getrennt abzustimmen.
Man hat kürzlich der Presse entnehmen können, dass der RMV das Buslinienangebot ausweiten wird und damit von einer gesteigerten Nachfrage im ÖPNV ausgeht - ein weiterer Grund, unser eigenes Bussystem so attraktiv wie möglich zu halten, damit Anbindungen über unsere künftige Mobilitätsdrehscheibe nach wie vor flexibel möglich sind. Randbemerkung dazu: aus unserer Sicht sind bei der nächsten Ausschreibung des Stadtbusses 2025 nicht nur die Anbindung der Seniorinnen und Seniorenwohnheime in die Betrachtung einzubeziehen, sondern auch die verbesserte Anbindung der Altkönigschule. An- und Abfahrtszeiten der Busse müssen sich stärker an den Start- und Endzeiten des Schulbetriebs mit entsprechenden Puffern orientieren, das ist gegenwärtig schwierig. Für Schülerinnen und Schüler kommt der Bus immer fünf Minuten zu spät oder fünf Minuten zu früh.
Eine Optimierung des Taktes an der AKS könnte helfen, die sich immer mal wieder zuspitzenden Konfliktsituationen auf dem Parkplatz der AKS – Schüler und Lehrer auf der einen, Elterntaxis auf der anderen Seite - nachhaltig zu entschärfen. Ein Schlachtfeld, auf dem es schon Verletzte gab. Eine für die Schüler sinnvolle und nutzbare Busanbindung könnte hier ein wertvoller Baustein sein. Ich schlage deswegen auf Basis der guten „KSA vor Ort“ Erfahrungen auch bereits heute schon einen Vor-Ort-Termin an in AKS vor.
Wir stimmen den Aspekten „Prüfung der Ausweitung des Busangebots“ zu, nicht aber der Streichung von Teilen des bestehenden Angebots, wie im Antrag der FDP enthalten. Sollten die Punkte nicht getrennt abgestimmt werden, werden wir den Antrag ablehnen.